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Na­vi­ga­ti­on

Stadt plant Werft­auf­ent­halt für den Eis­bre­cher „Ste­phan Jant­zen“

Pres­se­mit­tei­lung vom 15.11.2024 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Die Ros­tock Stadt­ver­wal­tung plant, den im Stadt­ha­fen lie­gen­den Eis­bre­cher „Ste­phan Jant­zen“ im Rah­men ei­nes Werft­auf­ent­halts ge­ne­ral­über­ho­len und si­cher­heits­tech­nisch ver­bes­sern zu las­sen. Die ent­spre­chen­de Be­schluss­vor­la­ge für die Bür­ger­schaft wird der­zeit in den Aus­schüs­sen be­ra­ten und soll vor­aus­sicht­lich in der Bür­ger­schafts­sit­zung am 15. Ja­nu­ar 2025 zur Ab­stim­mung ste­hen.

Da­zu der zu­stän­di­ge Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski: „Wie be­reits bei den durch­ge­führ­ten Do­ckun­gen der in Schmarl lie­gen­den Ein­hei­ten „Likede­eler“ und „Dres­den“ steht mit­tel­fris­tig nun auch für un­se­ren Eis­bre­cher „Ste­phan Jant­zen“ im Stadt­ha­fen ein Werft­auf­ent­halt an, da­mit die­ser dort auch die nächs­ten 25 Jah­re si­cher lie­gen kann. Als Ei­gen­tü­me­rin des Schif­fes wol­len wir un­se­rer Ver­ant­wor­tung ge­recht wer­den und neh­men ei­ne gro­ße Sum­me Geld in die Hand, um ei­nen wich­ti­gen Bei­trag zum Er­halt un­se­res ma­ri­ti­men Er­bes zu leis­ten. Die „Ste­phan Jant­zen“ ist mit ih­rer mar­kan­ten Schiffs­form und op­ti­ma­len Grö­ße ein Blick­fang im Stadt­ha­fen und gleich­zei­tig ein be­lieb­tes Aus­flugs­ziel für jähr­lich tau­sen­de Be­su­cher. Die eh­ren­amt­li­chen Mit­glie­der des Ver­eins leis­ten ei­ne her­vor­ra­gen­de Ar­beit und ha­ben sich gut für die kom­men­den Jah­re auf­ge­stellt.“

Der 1967 auf der Le­nin­gra­der Ad­mi­ra­li­täts­werft ge­bau­te und nach dem ehe­ma­li­gen War­ne­mün­der Lot­sen­kom­man­deur und Lei­ter der War­ne­mün­der See­not­ret­tungs­sta­ti­on Ste­phan Jant­zen (1827 - 1913) be­nann­te Eis­bre­cher ist fes­ter Be­stand­teil des Bil­des im zen­tra­len Be­reich des Ros­to­cker Stadt­ha­fens, wo er seit nun­mehr 15 Jah­ren liegt. Das Schiff wur­de im Ja­nu­ar 1968 nach Ros­tock über­führt und war der ers­te Eis­bre­cher der DDR. Nach der Wen­de über­nahm das Was­ser­stra­ßen- und Schiff­fahrts­amt Stral­sund den Eis­bre­cher, bis die­ser 2005 au­ßer Dienst ge­stellt wur­de. Die letz­te Do­ckung des Schif­fes fand im Jah­re 2003 statt.

Mit Le­ben er­füllt wird der Eis­bre­cher heu­te durch die Mit­glie­der des Ver­eins Tech­ni­sche Flot­te Ros­tock e.V., die das Schiff als ma­ri­tim-tou­ris­ti­sche At­trak­ti­on im Stadt­ha­fen be­trei­ben. Die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock als Ei­gen­tü­me­rin des Eis­bre­chers un­ter­stützt den Ver­ein fi­nan­zi­ell für die Durch­füh­rung von Un­ter­hal­tungs- und In­stand­hal­tungs­maß­nah­men. Das An­ge­bot zur Be­sich­ti­gung und zu ge­führ­ten Tou­ren an Bord nut­zen jähr­lich un­ge­fähr 10.000 Gäs­te.

Da­mit die „Ste­phan Jant­zen“ auch künf­tig si­cher an ih­rem Platz lie­gen kann und ein Be­su­cher­ma­gnet bleibt, be­darf es ei­nes Werft­auf­ent­hal­tes zur In­spek­ti­on und Durch­füh­rung werft­ty­pi­scher Ar­bei­ten. Da­zu ist durch das Ha­fen- und See­manns­amt in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Be­trei­ber­ver­ein ein Ar­beits­plan be­auf­tragt wor­den. We­sent­li­cher Schwer­punkt ist ei­ne äu­ßer­li­che Ge­ne­ral­über­ho­lung. Sie um­fasst ei­ne Kon­ser­vie­rung von Un­ter­was­ser- und Tei­len des Über­was­ser­schif­fes, das Ver­schlie­ßen al­ler Au­ßen­haut­öff­nun­gen wie z.B. der See­käs­ten, das Blind­set­zen von Tanks und das Her­stel­len ei­ner lang­le­bi­gen Schwimm­fä­hig­keit zum Er­halt des Schiffs­rump­fes. Für den Vor­führ­be­trieb der Die­sel­ge­ne­ra­to­ren sol­len im Rah­men der Do­ckung ein­zel­ne un­ab­hän­gi­ge Was­ser­ne­bel­lö­scher (z. B. Hi-Fog) über den Ma­schi­nen in­stal­liert wer­den. Au­ßer­dem sol­len die in Nut­zung be­find­li­chen elek­tri­schen Sys­te­me, in der Re­gel Licht, Kom­bü­se, Werk­statt hin­sicht­lich der VDR-Norm (Norm­rei­he für elek­tri­sche Si­cher­heit) über­ar­bei­tet wer­den. Gleich­zei­tig wird der Eis­bre­cher schiff­bau­lich für das Lie­gen in so­ge­nann­ten Dal­ben­schlös­sern vor­be­rei­tet. Dies ist als Si­che­rungs­maß­nah­me durch den ent­ste­hen­den Bau der War­now­brü­cke in un­mit­tel­ba­rer Nä­he not­wen­dig.

Für die grund­le­gen­den Ar­beits­leis­tun­gen im Zu­ge ei­nes Werft­auf­ent­halts des Schif­fes wer­den für das Jahr 2027 fi­nan­zi­el­le Mit­tel in Hö­he von zwei Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­setzt.