„Gemeinsam sind wir unerträglich“
So lautet der Spruch auf einer Postkarte der Lesben in der Kirche, einer Gruppe, die sich 1982 in Ost-Berlin gründete. Dieser Slogan verweist auf zwei entscheidende Momente frauenbewegter Geschichte in der DDR: Frauen kommen zusammen und agieren längerfristig als Gruppe. Und sie benennen unbequeme Themen, die in der Gesellschaft, in ihren Organisationen und in den Familien verschwiegen werden – kurz: etwas Unerträgliches.
Eine gleichnamige Wanderausstellung, die ab Montag für zwei Wochen im Rathaus zu sehen ist, dokumentiert anhand zahlreicher Dokumente, Fotos und Interviews erstmalig die Geschichte der unabhängigen Frauenbewegung der DDR. Sie zeigt, wie die Frauengruppen unter erschwerten Bedingungen wie begrenzter Öffentlichkeit, Repression und patriarchalen Gesellschaftsstrukturen agierten und stellt aktuelle Bezüge her.
Die Ausstellung wurde ins Leben gerufen, um die frauenpolitische Leerstelle in der vorherrschenden Erzählung über die DDR-Bürgerbewegung und die Friedliche Revolution zu füllen. Sie würdigt das lange vergessene aktivistische Engagement der Akteurinnen dieser Bewegung.
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